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Was ist eine (registrierende) Lastgangmessung/Leistungsmessung und wie funktioniert/läuft diese ab?
Was ist eine (registrierende) Lastgangmessung/Leistungsmessung?
Die registrierende Lastgangmessung (RLM) und die registrierende Leistungsmessung sind essenzielle Verfahren in der Energieversorgung, um den Verbrauch von Strom und Gas präzise zu erfassen. Diese Messungen erfolgen kontinuierlich und bieten detaillierte Einblicke in den Energieverbrauch von Gewerbe- und Industriekunden.
Sind (registrierende) Lastgangmessung und (registrierende) Leistungsmessung als Synonyme zu verwenden oder gibt es Unterschiede?
Während RLM und registrierende Leistungsmessung oft synonym verwendet werden, gibt es subtile Unterschiede in ihrer Anwendung. Die RLM konzentriert sich speziell auf den Verbrauch von Strom in viertelstündiger Auflösung und ist für Kunden mit einem jährlichen Verbrauch von über 100.000 kWh oder bei hohen Einspeiseleistungen verpflichtend (z.B. große Industriebetriebe). Die registrierende Leistungsmessung hingegen erfasst den Verbrauch von Strom und Gas kontinuierlich und bietet Gewerbe- und Industriekunden detaillierte Abrechnungen sowie die Möglichkeit, durch die Optimierung ihres Lastprofils Netzentgelte zu reduzieren.
Wie laufen (registrierende) Lastgangmessung und (registrierende) Leistungsmessung genau ab?
Die registrierende Lastgangmessung (RLM) erfolgt mittels geeigneter Messtechnik, die den Stromverbrauch mindestens in viertelstündigen Intervallen erfasst. Diese Messwerte bieten Gewerbe- und Industriekunden einen präzisen Einblick in ihren Verbrauch und ermöglichen es, durch die gezielte Optimierung ihres Lastgangs Netzentgelte zu senken. Die Daten werden entweder vom Strom-Lieferanten bereitgestellt oder können gegen Aufpreis direkt an die Verbraucher gesendet werden. Netzbetreiber nutzen die Informationen aus der RLM zur Vorbeugung von Netzüberlastungen und zur Optimierung ihrer Netze. Große Verbraucher (z.B. Industriebetriebe) können eigene Messdaten erheben, um den tatsächlichen Eigenverbrauch nachvollziehen zu können und auch Aussagen über Normkonfirmität der Spannungs- und Stromqualität treffen zu können. Vorausgesetzt, die eingesetzte Messtechnik kann neben RLM auch Power Quality messen.
Die registrierende Leistungsmessung umfasst sowohl den Strom- als auch den Gasverbrauch hat eine ähnliche Funktion wie die RLM. Durch die in diesem Fall kontinuierliche Messungen (nicht viertelstündig) erhalten Kunden genaue Abrechnungen und können ihren Energieverbrauch besser kontrollieren. Netzbetreiber nutzen die Daten, um Netzüberlastungen zu vermeiden, während Energieanbieter auf Basis der erhobenen Lastdaten ihre Beschaffung optimieren und günstigere Tarife anbieten können.
Quelle für die Definitionen: Technische Mindestanforderungen Energie (TMA)
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich bei der RLM-Messung, auch bekannt als RLM-Strom oder RLM Storm, und der registrierenden Leistungsmessung um wichtige Instrumente handelt, um den Energieverbrauch in Industrie & Gewerbe präzise zu erfassen und zu optimieren.
Welche Messgeräte braucht man für eine RLM?
Funktionen von Messgeräten für Lastgangmessungen
Für die Durchführung einer Lastgangmessung müssen Messgeräte verschiedene Funktionen bereitstellen, um den Energieverbrauch genau zu erfassen. Dazu gehören unter anderem:
- Registrierende Leistungsmessung (RLM): Dies ist ein wesentliches Merkmal, da RLM-Zähler in regelmäßigen Abständen den Mittelwert der abgenommenen Leistung messen.
- Kontinuierliche Erfassung: Die Messgeräte müssen die abgenommene Leistung kontinuierlich erfassen und idealerweise in kurzen Intervallen übertragen können, um ein präzises Lastprofil zu erstellen.
- Einhaltung gesetzlicher Vorgaben: Die Messperioden sind gesetzlich festgelegt, zum Beispiel auf 15 Minuten für Strom. Die Messgeräte müssen diesen Anforderungen entsprechen, um die gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen.
Normen und Vorschriften für Messgeräte
Für Messgeräte zur Durchführung einer Lastgangmessung gelten bestimmte Normen und Vorschriften, die beachtet werden müssen. Zu den relevanten Normen und Vorschriften gehören:
DIN EN 50470-1
Diese Norm legt Anforderungen an die Messgeräte für die Wandlermessung elektrischer Energie fest.
DIN EN 50470-3
Hier werden die Anforderungen an Lastgangzähler spezifiziert, insbesondere hinsichtlich der elektrischen Merkmale und der Kommunikationsschnittstellen.
ISO 9001
Dies ist eine international anerkannte Norm für Qualitätsmanagementsysteme, die sicherstellt, dass die Herstellung und der Betrieb der Messgeräte den höchsten Qualitätsstandards entsprechen.
Lastgangmessungen mit A. Eberle Geräten
Mit A. Eberle Power Quality Messgeräten können Lastgangmessungen durchgeführt werden. A. Eberle bietet eine Reihe von Messgeräten an, die die Anforderungen für eine präzise Lastgangmessung erfüllen.
A. Eberle Geräte für Lastgangmessungen
Mit welchen Geräten können Lastgangmessungen durchgeführt werden?
Eine hochpräzise Lastgangmessung/Lastganganalyse ist mit jedem Modell unserer festinstallierten Power Quality Netzanalysatoren, wie auch mit jeder unserer mobilen Power Quality Messgeräte möglich. Vom festinstallierten Messgerät »PQI-DE«, welches permanent die gesamte Einspeisung überwacht und Störfälle rückwirkend nachvollziehbar dokumentiert, bis hin zu unseren mobilen Geräten, wie der »PQ-Box 150«, welche für temporäre Messaufgaben in der Tiefe des Netzes (z.B. Anschluss einer einzelnen Maschine) genutzt wird. Mit dem bald erscheinenden einphasigen Netzanalysator »PQ Box ONE« für Steckdosen können ebenfalls sehr einfach einphasige Lasten analysiert werden um den Energieverbrauch gezielt zu erfassen.
Besonderheiten von A. Eberle Geräten
Welche Besonderheiten/Vorteile bieten diese A. Eberle Geräte bei der Lastgangmessungen gegenüber anderen Messgeräten?
Bei allen Power Quality Messgeräten (fest installiert & mobil) von A. Eberle handelt es sich um Messgeräte der Klasse A nach IEC 61000-4-30. Damit sind neben der Lastganganalyse und Energieerfassung auch hochgenaue Messungen der Netzqualität möglich. Die Geräte sind dabei einfach in der Handhabung und verfügen über die sehr benutzerfreundliche & intuitive Analysesoftware »WinPQ mobil«. Unsere mobilen PQ-Boxen können Sie zunächst in einer einfachen Ausführung anschaffen und je nach Anwendungsbedarf weiter individualisieren/aufrüsten. Sollten Sie z.B. zu einem späteren Zeitpunkt weitere Funktionen benötigen um bestimmte/spezielle Störungen im Netz zu erfassen, können Sie Ihr Gerät sehr einfach über einen Lizenzcode aufrüsten. Ein Neukauf eines weiteren Gerätes ist nicht nötig.
Beispiel-Messungen mit unseren mobilen Netzanalysatoren
Einige Eindrücke aus der Analysesoftware »WinPQ mobil« – 15-minütige Lastgangmessung, Intervallenergie, Energieverbrauch pro Phase, Summenleistung & CO2-Verbrauch
Klicken Sie auf die jeweilige Abbildungen um die Ansicht zu vergrößern:
Unsere mobilen & festinstallierten PQ-Netzanalysatoren
Lastganganalyse, Energieerfassung & Netzanalyse mit einem Gerät
Was wird bei der Analyse der Lastgangmessung/bei der Lastganganalyse ausgewertet?
Analyse & Auswertung der Lastgangmessung
Ausgewertete Aspekte
Bei der Analyse der Lastgangmessung, auch bekannt als Lastganganalyse, werden verschiedene Aspekte der Stromnutzung untersucht, um Einblicke in den Energieverbrauch zu gewinnen.
Untersuchte Parameter und Kennzahlen
Die Lastganganalyse erhebt und bewertet eine Vielzahl von Parametern und Kennzahlen, darunter:
- Lastprofile: Die zeitliche Verteilung des Energieverbrauchs über einen bestimmten Zeitraum.
- Spitzenlasten: Die Höchstwerte des Energieverbrauchs innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls.
- Grundlasten: Die minimale kontinuierliche Belastung des Stromnetzes.
- Lastverschiebungen: Änderungen im Verbrauchsverhalten, die zu verschiedenen Zeiten auftreten können, z. B. während Spitzenlastzeiten oder in Abhängigkeit von Produktionszyklen.
- Leistungsfaktoren: Das Verhältnis von tatsächlicher Leistung zur Scheinleistung, das Aufschluss über die Effizienz der Stromnutzung gibt.
- Abweichungen vom Durchschnitt: Unterschiede im Verbrauchsverhalten im Vergleich zu einem durchschnittlichen Lastprofil.
Ergebnisse und Handlungsempfehlungen
Die Ergebnisse der Lastganganalyse können verschiedene Erkenntnisse liefern und entsprechende Handlungsempfehlungen ermöglichen:
- Identifizierung von Einsparpotenzialen: Durch die Analyse von Lastprofilen können ineffiziente Verbrauchsmuster identifiziert werden, die Möglichkeiten zur Reduzierung des Energieverbrauchs bieten.
- Optimierung des Lastprofils: Durch gezielte Maßnahmen, wie Lastverschiebung oder Lastmanagement, kann das Lastprofil optimiert werden, um Spitzenlasten zu reduzieren und die Energieeffizienz zu verbessern.
- Planung von Investitionen: Die Analyse kann Aufschluss darüber geben, ob Investitionen in Energiesparmaßnahmen oder die Installation zusätzlicher Kapazitäten erforderlich sind, um den aktuellen und zukünftigen Energiebedarf zu decken.
- Netzstabilität und -sicherheit: Durch die Bewertung von Lastprofilen können Engpässe im Stromnetz identifiziert und Maßnahmen zur Verbesserung der Netzstabilität und -sicherheit abgeleitet werden.
Wann und wo ist eine Lastgangmessung notwendig/sinnvoll?
Für PV-Anlagen-Betreiber
Wann ist eine Lastgangmessung notwendig?
Für Betreiber von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) ist eine Lastgangmessung in verschiedenen Szenarien erforderlich:
- Pflicht bei bestimmten Anlagen: Gemäß den VDE-Regeln müssen PV-Anlagen ab einer bestimmten Größe durch den Netzbetreiber steuerbar sein. Dies erfordert eine kontinuierliche Überwachung der Ist-Leistung bzw. Einspeisung, die nur über einen RLM-Zähler gewährleistet werden kann.
- Anlagen ab 100 kWp müssen durch den Netzbetreiber steuerbar sein, um den Einfluss auf das Stromnetz bewerten zu können, was nur über einen RLM-Zähler möglich ist.
- Direktvermarktung: PV-Anlagen, die in die Direktvermarktung eingebunden sind, müssen einen RLM-Zähler installieren, unabhängig von ihrer installierten Leistung.
- Größenordnung der Anlage: PV-Anlagen ohne Direktvermarktung und mit einer Leistung von 100-500 kW müssen ebenfalls über einen RLM-Zähler verfügen, um eine präzise Messung der Einspeisung zu ermöglichen.
Sinn und Nutzen regelmäßiger Lastgangmessungen
Die Durchführung von regelmäßigen Lastgangmessungen bietet PV-Anlagen-Betreibern verschiedene Vorteile:
Effiziente Planung
Durch regelmäßige Lastgangmessungen können PV-Anlagen-Betreiber ihre Einspeisung besser planen und mögliche Einsparpotenziale erkennen. Dies führt zu einer größeren Planungssicherheit und Kostenkontrolle.
Optimierung der Einspeisung
Die Kenntnis des Lastprofils ermöglicht es PV-Anlagen-Betreibern, ihre Einspeisung zu optimieren und Engpässe im Netz zu vermeiden. Dies kann zu einer verbesserten Netzstabilität beitragen.
Erfüllung gesetzlicher Anforderungen
Durch die Installation eines RLM-Zählers erfüllen PV-Anlagen-Betreiber die gesetzlichen Anforderungen und Vorschriften, was zu einer reibungslosen Integration ihrer Anlage in das Stromnetz führt.
Für Unternehmen
Wann ist eine Lastgangmessung notwendig?
Für Unternehmen ist eine Lastgangmessung in verschiedenen Situationen erforderlich:
- Gesetzliche Anforderungen: Gemäß der Stromnetzzugangsverordnung (StromNZV) und der Gasnetzzugangsverordnung (GasNZV) sind Unternehmen ab einem bestimmten Verbrauch verpflichtet, eine registrierende Leistungsmessung durchzuführen.
- In Deutschland verpflichtet die Stromnetzzugangsverordnung (StromNZV) Unternehmen zur registrierenden Leistungsmessung ab einem Jahresverbrauch von 100.000 Kilowattstunden (kWh) Strom.
- Für Gasverbraucher nennt die Gasnetzzugangsverordnung (GasNZV) zwei Kriterien: einen Jahresverbrauch von über 1,5 Mio. kWh und eine Ausspeiseleistung von 500 kW.
- Optimierung der Energiekosten: Unternehmen mit einem hohen Verbrauch an Gewerbestrom oder Gewerbegas können durch Lastverschiebungen und Optimierung ihres Lastprofils ihre Netzentgelte senken und somit ihre Energiekosten reduzieren.
- Transparenz und Kostenkontrolle: Die regelmäßige Erfassung von Lastdaten bietet Unternehmen Transparenz über ihren Energieverbrauch und ermöglicht eine genauere Kostenkalkulation. Dies führt zu einer verbesserten Kostenkontrolle und Planungssicherheit.
Sinn und Nutzen regelmäßiger Lastgangmessungen
Die regelmäßige Durchführung von Lastgangmessungen bringt Unternehmen verschiedene Vorteile:
Kostenoptimierung
Durch die Kenntnis des Lastprofils können Unternehmen ihre Energiekosten senken, indem sie ihre Netzentgelte reduzieren und Einsparpotenziale nutzen.
Effiziente Planung
Die regelmäßige Erfassung von Lastdaten ermöglicht es Unternehmen, ihren Energieverbrauch besser zu planen und mögliche Einsparpotenziale zu identifizieren.
Schnelle Reaktion auf Verbrauchsabweichungen
Unternehmen können durch die Überwachung ihres Lastprofils Verbrauchsabweichungen schnell erkennen und entsprechend reagieren, um Produktionsausfälle zu vermeiden und ihre Betriebsabläufe zu optimieren.
Was ist ein Standard-Last-Profil/SLP und wie funktioniert/läuft dieses ab?
Standard-Last-Profil (SLP): Definition und Bedeutung
Was ist ein Standard-Last-Profil/SLP?
Ein Standard-Last-Profil (SLP) ist eine typisierte Darstellung des erwarteten Stromverbrauchs über einen bestimmten Zeitraum für verschiedene Verbrauchergruppen. Es dient dazu, zeitliche und temperaturabhängige Schwankungen des Stromverbrauchs nachzuvollziehen und sicherzustellen, dass den Verbrauchern jederzeit ausreichend Strom zur Verfügung steht.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie definiert das Standardlastprofil wie folgt:
«Standardlastprofile sind typisierte Verbrauchsprofile von Kunden, die von den Netzbetreibern anhand des tatsächlichen Verbrauchs von Kunden mit vergleichbaren Merkmalen ermittelt werden.» (Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie)
Wann wird die Messung des SLP notwendig?
Die Messung des SLP ist insbesondere dann notwendig, wenn eine standardisierte Erfassung des Stromverbrauchs für eine bestimmte Verbrauchergruppe erforderlich ist. Dies kann in folgenden Situationen der Fall sein:
- Abrechnung: Für die Abrechnung von Stromverbräuchen von Haushalten, Gewerbebetrieben oder anderen Verbrauchergruppen werden oft Standardlastprofile verwendet, um den Verbrauch zu schätzen.
- Netzplanung: Bei der Planung und Dimensionierung von Stromnetzen werden SLPs verwendet, um den erwarteten Strombedarf der verschiedenen Verbrauchergruppen zu prognostizieren und die Netzkapazitäten entsprechend anzupassen.
Sinn und Nutzen regelmäßiger Messungen des SLP
Effiziente Planung und Versorgungssicherheit
Die regelmäßige Messung des SLP bietet verschiedene Vorteile:
Planungssicherheit
Durch regelmäßige Aktualisierung und Anpassung der SLPs können Netzbetreiber und Energieversorger den Strombedarf ihrer Kunden besser prognostizieren und entsprechende Maßnahmen zur Sicherstellung einer kontinuierlichen Versorgung ergreifen.
Effiziente Ressourcennutzung
Eine präzise Erfassung des Stromverbrauchs nach Standardlastprofilen ermöglicht es den Netzbetreibern, ihre Ressourcen effizienter zu nutzen und Engpässe im Stromnetz zu vermeiden.
Kundenorientierung
Die Nutzung von SLPs ermöglicht es den Energieversorgern, ihren Kunden maßgeschneiderte Tarife und Dienstleistungen anzubieten, die ihren individuellen Verbrauchsprofilen entsprechen.
Risiken und Nachteile ohne regelmäßige Messungen des SLP
Ohne regelmäßige Messungen und Aktualisierungen der SLPs gehen Netzbetreiber und Energieversorger verschiedene Risiken ein:
Unsicherheit bei der Versorgungsplanung
Ohne aktuelle Daten zu den Verbrauchsverhalten der Kunden nach Standardlastprofilen besteht das Risiko von Fehleinschätzungen bei der Versorgungsplanung, was zu Engpässen oder Überkapazitäten im Stromnetz führen kann.
Ineffiziente Ressourcennutzung
Ohne präzise Verbrauchsprognosen nach SLPs können Netzbetreiber ihre Ressourcen ineffizient nutzen, was zu höheren Kosten und einer geringeren Versorgungssicherheit führen kann.
Eingeschränkte Kundenorientierung
Ohne aktuelle Daten zu den Verbrauchsverhalten nach SLPs können Energieversorger ihren Kunden keine maßgeschneiderten Tarife und Dienstleistungen anbieten, was zu einer geringeren Kundenzufriedenheit und -bindung führen kann.
Welche Messgeräte braucht man zur Messung des Standard-Last-Profil/SLP?
Geeignete Messgeräte zur Messung des Standard-Last-Profils (SLP)
Funktionen von SLP-Zählern
Um das Standard-Last-Profil (SLP) präzise zu erfassen, müssen Messgeräte bestimmte Funktionen aufweisen:
Manuelle Ablesung und Anzeige
SLP-Zähler müssen in der Lage sein, den tatsächlichen Strom- und/oder Gasverbrauch manuell abzulesen und auf einem Anzeigedisplay darzustellen.
Schätzwertbasierter Verbrauch
Die monatlichen Abschläge basieren beim SLP-Zähler auf Schätzwerten, die auf dem Standardlastprofil und statistisch-mathematischen Verfahren basieren. Dies ermöglicht eine Vereinfachung der Abrechnungs- und Messprozesse.
Anpassung der Abschläge
Bei Abweichungen zwischen den Schätzwerten und dem tatsächlichen Verbrauch erfolgt eine Anpassung der Abschläge nach der Ablesung und Jahresrechnung.
Normen und Vorschriften
Für SLP-Zähler gelten bestimmte Normen und Vorschriften, die ihre Funktionstüchtigkeit und Genauigkeit gewährleisten:
DIN EN 62053
Diese Norm legt die Anforderungen an elektrische Energiezähler fest, einschließlich der Zähler für das Standard-Last-Profil.
DIN EN 1359
Diese Norm gilt für Gaszähler und legt Anforderungen an die Genauigkeit und Leistungsfähigkeit von Gaszählern fest.
Kompatibilität mit A. Eberle Geräten
Die Messung des Standard-Last-Profils ist mit allen Power Quality Messgeräten (fest installiert & mobil) von A. Eberle möglich. Neben der Messung des SLP/Lastganganalyse und Energieerfassung bieten die Geräte die Möglichkeit für hochgenaue Messungen der Netzqualität (IEC 61000-4-30, Klasse A). Die Geräte sind dabei einfach in der Handhabung und verfügen über eine sehr benutzerfreundliche & intuitive Analysesoftware.
Normen und Vorschriften für SLP-Zähler
Anforderungen an SLP-Zähler nach DIN EN 62053
Die DIN EN 62053 legt die Anforderungen an elektrische Energiezähler fest, einschließlich derjenigen, die für das Standard-Last-Profil verwendet werden. Diese Norm stellt sicher, dass SLP-Zähler die erforderliche Genauigkeit und Leistungsfähigkeit aufweisen, um den tatsächlichen Verbrauch nach dem Standardlastprofil zu erfassen.
Anforderungen an Gaszähler nach DIN EN 1359
Für Gaszähler gelten die Anforderungen der DIN EN 1359, die Genauigkeits- und Leistungsanforderungen für Gaszähler festlegt. Diese Norm gewährleistet, dass Gaszähler, die für die Messung des Standard-Last-Profils verwendet werden, den erforderlichen Standards entsprechen und zuverlässige Messergebnisse liefern.
Unterschiede zwischen SLP und RLM
Die Unterschiede zwischen RLM (Registrierende Leistungsmessung) und SLP (Standard-Last-Profil) lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Zielgruppen
RLM-Kunden
Großverbraucher wie große Unternehmen, Industriebetriebe und große Solaranlagen.
SLP-Kunden
Kleinverbraucher wie private Haushalte und kleinere Betriebe.
Messverfahren
RLM (Registrierende Leistungsmessung)
Misst den tatsächlichen Verbrauch in kurzen Intervallen (15 Minuten bei Strom), übermittelt die Daten kontinuierlich und ermöglicht eine genaue Abrechnung basierend auf dem realen Verbrauch.
SLP (Standard-Last-Profil)
Basiert auf typisierten Verbrauchsprofilen und verwendet statistische Methoden zur Schätzung des Verbrauchs. Ablesung erfolgt in der Regel einmal jährlich durch den Kunden.
RLM- und SLP-Messung mit A. Eberle Messtechnik: Beide Verfahren, sowohl die registrierende Leistungsmessung, wie auch die Messung des Standard-Last-Profils sind mit allen Modellen unserer mobilen wie auch festinstallierten Netzanalysatoren einfach und zuverlässig möglich. Daneben haben Sie mit unseren Klasse A-Messgeräten (IEC 61000-4-30) auch die Möglichkeit für Energieerfassung, Störschreibung und hochwertige Analyse der Spannungsqualität, auch als Teil einer vollständigen Netzanalyse.
Abrechnung
RLM
Monatliche Abrechnung basierend auf genauen Verbrauchsdaten.
SLP
Abrechnung basiert auf geschätzten Werten und wird einmal jährlich angepasst.
Konkrete Unterschiede für den Kunden
Für RLM-Kunden
RLM-Kunden profitieren von einer präzisen und kontinuierlichen Erfassung ihres Energieverbrauchs. Dies ermöglicht:
- Genauere Abrechnung: Monatliche Abrechnungen basieren auf tatsächlichen Verbrauchsdaten, was zu einer faireren und genaueren Kostenverteilung führt.
- Erkennung von Einsparpotenzialen: Durch die detaillierte Erfassung des Verbrauchs können Lastspitzen identifiziert und durch gezielte Maßnahmen reduziert werden, was zu Kosteneinsparungen führt.
- Netzstabilität: Die kontinuierliche Datenerfassung unterstützt die Netzbetreiber bei der Sicherstellung der Netzstabilität und der effizienten Planung des Energiebedarfs.
Für SLP-Kunden
SLP-Kunden erleben ein weniger komplexes und kostengünstigeres Messverfahren. Allerdings gibt es einige Nachteile:
- Ungenauere Abrechnung: Die monatlichen Abschläge basieren auf geschätzten Werten und werden erst nach der jährlichen Ablesung genau angepasst, was zu Nachzahlungen oder Rückerstattungen führen kann.
- Weniger Transparenz: Die fehlende kontinuierliche Datenerfassung bedeutet, dass SLP-Kunden weniger Einblick in ihren tatsächlichen Energieverbrauch haben, was das Erkennen von Einsparpotenzialen erschwert.
- Weniger Flexibilität: Die Abrechnung nach SLP-Profilen bietet weniger Möglichkeiten zur Optimierung und Anpassung des Verbrauchsverhaltens an tarifliche Besonderheiten.
Offizielle Definitionen
Die offizielle Definition des Standardlastprofils (SLP) laut Bundesministerium für Wirtschaft und Energie lautet:
«Standardlastprofile sind typisierte Verbrauchsprofile von Kunden, die von den Netzbetreibern anhand des tatsächlichen Verbrauchs von Kunden mit vergleichbaren Merkmalen ermittelt werden.» (Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie)
Die registrierende Leistungsmessung (RLM) wird oft wie folgt definiert:
«Registrierende Leistungsmessung (RLM) ist eine Messmethode, die den tatsächlichen Energieverbrauch in regelmäßigen Intervallen erfasst und kontinuierlich an den Netzbetreiber übermittelt.» (Quelle: E.ON)