Erdschluss

elektrisch leitfähige Verbindung zwischen elektrischem Leiter und Erde

Was ist ein Erdschluss?

Definition

Ein Erdschluss ist eine nicht beabsichtigte elektrisch leitfähige Verbindung zwischen einem elektrischen Leiter und der Erde oder geerdeten Teilen. Tritt dieser Fehlerfall in einem Netz mit starr geerdetem Sternpunkt auf, spricht man auch von einem Erdschluss mit Erd-Kurzschluss, was i.d.R. eine sofortige Abschaltung des Netzes zur Folge hat.

In Netzen mit isoliertem Sternpunkt und in kompensierten Netzen kommt es zu keinem Kurzschlussstrom, der Fehlerstrom wird durch die Leiter-Erd-Kapazitäten des Netzes und im kompensierten Netz durch den Grad der Kompensation bestimmt. Bei Erdschluss in Mittelspannungsnetzen oder Hochspannungsnetzen mit Erdschlusskompensation kann das Netz weiter betrieben werden.

Netze mit isoliertem Sternpunkt können nur in seltenen Fällen bei einer geringen Netzgröße (kleiner kapazitiver Erdschlussstrom) im Fehlerfall weiterbetrieben werden. Treten Erdschlüsse an mehreren Stellen im Netz gleichzeitig auf, kommt es zu einem Doppelerdschluss oder Mehrfacherdschluss, welcher auch in isolierten und kompensierten Netzen zu hohen Kurzschlussströmen führen.

Was passiert beim Erdschluss?

Das Verhalten der Leiter-Erd-Spannungen bei einem Erdschluss im isolierten und kompensierten Netz ist im Folgenden dargestellt:

  1. Symmetrisches Spannungsdreieck im gesunden Netz
  2. Entladevorgang der fehlerhaften Phase: Die Leiter-Erd-Spannung der betroffenen Phase (hier U1E) Leiters bricht zusammen; bei sattem Erdschluss geht U1E auf den Wert Null
  3. Aufladevorgang der gesunden Phasen: Die Leiter-Erd-Spannungen der gesunden Phasen erhöhen sich um den Faktor √3 auf den Wert der verketteten Spannungen, die Verlagerungsspannung UNE (Vektorielle Summe der drei L-E-Spannungen Une = UL1+UL2+UL2) steigt vom Betriebswert (im „idealen Netz“ 0 V, in Realität einige Volt) auf einen höheren Wert an (entspricht bei sattem Erdschluss maximal dem Wert der Leiter-Erde-Spannung)
  4. Stationärer Erdschluss-Zustand (nur bei Dauererdschluss): Die Leiter-Erd-Kapazitäten CLE der beiden fehlerfreien Leiter werden kontinuierlich nachgeladen. Die Spannungen der gesunden Phasen bleiben auf dem erhöhten Wert (beim satten Erdschluss Wert der verketteten Spannungen) solange der Erdschluss bestehen bleibt. Die Verlagerungsspannung behält ebenfalls Ihren erhöhten Wert bei.
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Abbildung 1: Leiter-Erd-Spannungen bei einem Erdschluss

Auflade- und Entladevorgang bei Erdschluss

Der Aufladevorgang und Entladevorgang stellen kurzzeitige transiente Vorgänge dar. Nach dem Ende dieses hochfrequenten transienten Vorgangs, welcher häufig auch als Erdschlusswischer bezeichnet wird, fließt bei stationärem Erdschluss im isolierten Netz an der Fehlerstelle der kapazitive Erdschlussstrom ICE, welcher sich aus der Summe aller Leiter-Erd-Kapazitäten des Netzes zusammensetzt und somit u.a. mit der Größe des Netzes korreliert. Unabhängig vom Fehlerort gilt im isolierten Netz bei sattem Erdschluss für den Fehlerstrom IF = ICE. Die Stromflüsse im isolierten Netz an folgendem Beispiel erläutert.

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Abbildung 2: Beispielnetz mit 3 Abgängen und isoliertem Sternpunkt- Ströme im Erdschlussfall

Ursachen und Beispiele für Erdschluss

Ein Erdschluss kann viele Ursachen haben

  • herabhängende Hochspannungsleitungen, wenn die Leitung die Erdoberfläche oder Objekte auf der Erde berührt.
  • gealterte oder beschädigte Isolierung
  • verschmutzte Isolatoren
  • Fremdkörper wie Bäume, Äste oder Vögel auf Freileitungen

Wie entsteht ein Erdschluss? / Beispiele für Erdschluss

  • Überspannungen in einem Stromnetz können die Isolation beschädigen und einen Erdschluss verursachen
  • stationäre Materialermüdung oder Verschleiß, der dazu führt, dass die Isolation beschädigt wird. Ist die Isolation (Dielektrikum) in Kabeln beschädigt, kommt es häufig auch zu wiederzündenden Fehlern
  • kurze Erdschluss-Wischer auf Freileitungen z.B. durch Kontakt mit Bäumen
  • Kontakt zur Erde bei Freileitungen

In welchen Situationen/An welchen Orten kommen Erdschlüsse besonders häufig vor?

  • Baustellen: Auf Baustellen gibt es oft eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für mechanische Beschädigungen von Kabeln und Leitungen, was zu Erdschlüssen führen kann.
  • Alte oder vernachlässigte Infrastruktur: In veralteten oder schlecht gewarteten elektrischen Anlagen und Versorgungsnetzen besteht ein erhöhtes Risiko für Isolationsversagen und andere Probleme, die zu Erdschlüssen führen können.
  • Gebiete mit herabhängenden Hochspannungsleitungen: Bei Kontakt einer Hochspannungsleitung mit der Erdoberfläche oder Objekten auf der Erde entsteht ein Erdschluss.
  • Unterirdische Verkabelung: In Situationen, in denen elektrische Kabel unter der Erde verlegt sind, besteht ein erhöhtes Risiko für Erdschlüsse aufgrund von Bodenbewegungen, Korrosion und Feuchtigkeit.
  • Wohngebiete: In Wohngebieten können Erdschlüsse auftreten, insbesondere wenn die elektrische Infrastruktur veraltet ist oder es Probleme mit der Verkabelung gibt. Hoch- und Mittelspannungsleitungen in Wohngebieten können auch Erdschlüsse verursachen, wenn sie beschädigt werden oder sich absenken.
  • Industrieanlagen: In industriellen Umgebungen, wie Fabriken und Produktionsstätten, gibt es aufgrund der komplexen elektrischen Anlagen und der hohen elektrischen Belastung ein erhöhtes Risiko für Erdschlüsse.

Folgen und Probleme von Erdschlüssen

Es bestehen die folgenden Probleme bzw. Gefahren beim Erdschluss

  • Besitzt das Netz keine Erdschlusskompensation fließen an der Stelle des Erdschlusses hohe elektrische Ströme im Boden, welche hohe Schrittspannungen und Berührungsspannungen verursachen können, die für Mensch und Tier lebensgefährlich sind. Werden die zulässigen Schritt- und Berührspannungen im Erdschlussfall nicht eingehalten (im starr geerdeten Netz und meist auch im isolierten Netz), muss das Netz unverzüglich abgeschaltet werden.
  • Durch den Erdschluss können Funken und Lichtbögen und damit Brände ausgelöst werden.
  • Netze ohne Erdschlusskompensation müssen im Erdschlussfall abgeschaltet werden und es kommt zu einem Stromausfall
  • Im isolierten und kompensierten Netz erhöhen sich im Erdschlussfall die Spannungen der gesunden Leiter, was eine zusätzliche Belastung für die Isolation darstellt. Höchstspannungsnetze werden daher starr geerdet betrieben, da hier der zusätzliche Isolationsaufwand nicht wirtschaftlich wäre.

Erdschlusslöschung/-kompensation

In Mittel- und Hochspannungsnetzen werden Petersen-Spulen eingesetzt, damit im Falle eines einpoligen Erdschlusses der kapazitive Strom über die Fehlerstelle durch einen annähernd gleich großen aber entgegengerichteten induktiven Strom kompensiert wird. Zu diesem Zweck muss die Spule im gesunden Zustand des Netzes auf einen induktiven Widerstand XL eingestellt werden, der näherungsweise dem kapazitiven Widerstand XC des Netzes entspricht.

Die Erdschlusskompensation im Dreiphasennetz ist im Folgenden Beispiel analog zum Beispiel für das isolierte dargestellt. Beim Vollkompensation durch die Kompensationsspule wird der kapazitive Erdschlussstrom Ice vollständig kompensiert und im Erdschlussfall wird der Strom an der Fehlerstelle zu IF=0.

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Abbildung 3: Erklärung Erdschlusskompensation am Beispielnetz – Ströme im Erdschlussfall

Reale Netze werden i.d.R. nicht voll kompensiert, sondern meist leicht überkompensiert betrieben, da bei Vollkompensation (im Resonanzpunkt) die Verlagerungsspannung am höchsten ist und somit auch eine der Leiterspannungen den am stärksten überhöhten Wert annimmt.

Der Grad der Über- oder Unterkompensation wird über den sog. Verstimmungsgrad v angegeben.

v = (ILIC) / IL

Der Resonanzpunkt und somit der ideale Abstimmpunkt für die Erdschlusslöschspule ändert sich in realen Netzen, dass sich durch Umschaltungen die Netzkapazität ändert. Um die Spule immer für den aktuellen Netzzustand möglichst passend abzustimmen, ist eine automatische Regelung der Spule wichtig. Diese kann mit dem Kompensationsspulenregler REG-DP von A. Eberle erfolgen. Die Berechnung der korrekten Erdschlusskompensation erfolgt mit dem REG-DP automatisch und kontinuierlich durch Ausmessen der Resonanzkurve.

Erdschlussortung

In kompensierten ist zwar ein Weiterbetrieb des Netzes möglich, allerdings stellt der Erdschluss durch Erhöhung der Spannungen der gesunden Phasen trotzdem eine Mehrbelastung für das Netz dar. Daher ist eine schnelle und zuverlässige Erdschlusserfassung und Erdschlussortung notwendig.

Um den Erdschluss festzustellen und den Erdschluss zu lokalisieren, stehen abhängig von den jeweiligen Rahmenbedingungen eine Vielzahl von Ortungsalgorithmen zur Verfügung

Um die Vorteile der einzelnen Erdschlussortungsverfahren bei den unterschiedlichen Erdschluss-Situationen, Netzformen und Messbedingungen optimal zu nutzen, sind in den Erdschlussanzeigern und Erdschlussortungsgeräten von A. Eberle eine Vielzahl von Verfahren implementiert:

  • Wischer-Verfahren (qu2-Verfahren)
  • Qui-Verfahren für intermittierende Fehler / Wiederzündende Qui
  • Blindstrom-Verfahren / sin(phi)-Verfahren
  • Wattmetrisches Verfahren / cos(phi)-Verfahren (mit oder ohne Wattreststromerhöhung)
  • Oberschwingungs-Verfahren
  • Pulsortung

Unterscheidung unserer Ortungsgeräte nach Ortungsverfahren

Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht über die Ortungsgeräte von A. Eberle und die jeweils implementierten Verfahren zur Erdschlussortung. Die kombinierten Kurz- und Erdschlussanzeiger EOR-3DS und EOR-1DS besitzen zusätzlich zu den Erdschlussortungsfunktionen eine Kurzschlusserfassungsfunktion zur Anzeige und zum Melden von Kurzschlüssen.

Ein weiteres bedeutendes Merkmal der Ortungsgeräte von A. Eberle ist ihre hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Anwendungsbereiche. Die Geräte sind so konzipiert, dass sie in verschiedenen industriellen Umgebungen eingesetzt werden können, sei es in der Energieerzeugung, Verteilung oder Industrieautomatisierung. Darüber hinaus bieten sie fortschrittliche Diagnosemöglichkeiten, die eine präzise Überwachung und Analyse von elektrischen Netzwerken ermöglichen. Diese Vielseitigkeit macht die Produkte von A. Eberle zu einer bevorzugten Wahl für Unternehmen, die auf der Suche nach zuverlässigen und leistungsfähigen Ortungslösungen für ihre elektrischen Anlagen sind.

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Unterscheidung unserer Ortungsgeräte nach Hauptcharakteristiken

Hier die Hauptcharakteristiken der unterschiedlichen Ortungsgeräte von A. Eberle übersichtlich dargestellt:

Erdschlussortungsrelais-EOR-D
  • Umfangreiche Ortungsfunktionalität
  • Überwachung von bis zu 4 Abgängen mit einem Gerät (bis zu 16 Abgänge je Baugruppenträger)
  • In 19″ Baugruppenträger kombinierbar mit anderen A. Eberle Geräten:
  • REG-D – Spannungsregler für Stufentransformatoren
  • REG-DP – frei porgrammierbarer Regler für Petersenspuelen
  • PQI-D – Power Quality Interface für Nieder-, Mittel- und Hochspannungsnetze
erdschlussanzeiger-kurzschlussanzeiger
  • Preiswerte Variante mit folgenden Ortungsverfahren:
    • qu2-Wischer-Verfahren
    • Pulsortung
    • zusätzlich Kurzschlusserkennung
  • Einfache Bedienbarkeit und Parametrierung ohne Software
  • Integrierte Modbus-RTU Anbindung
erdschlussanzeiger-kurzschlussanzeiger
  • Umfangreiche Erdschlussortungsfunktionalität (Algorithmen wie EOR-D)
  • Zusätzliche Ortungsverfahren zum EOR-1DS wie:
    • qui-Verfahren für wiederzündende Fehler
    • Oberschwingungs-Verfahren
  • Umfangreiche Funktionalität für die intelligente Ortsnetzstation (SCADA, Security, Switching)
  • Einsetzbar als Digitalisierungseinheit für Ortsnetzstationen

Präzise Erdschlussortung und umfassende Netzwerkanalyse

Die Auswertungen der Verfahren ergibt pro überwachter Leitung eine Richtungsinformation (Fehler vorwärts/fehlerhafter Abgang oder rückwärts / fehlerfreier Abgang). Aus der Gesamtheit der Anzeigen ist das Lokalisieren und Auffinden des Erdschlusses möglich (siehe Beispiel). Je mehr Ortungsgeräte im Netz verteilt eingesetzt werden, desto genauer kann der Fehlerort eingegrenzt werden.

Die fortschrittlichen Ortungsgeräte von A. Eberle bieten nicht nur eine präzise Richtungsinformation für erkannte Fehler, sondern ermöglichen auch eine umfassende Analyse und Überwachung des gesamten elektrischen Netzwerks. Durch die Integration modernster Sensortechnologien und Algorithmen ermöglichen diese Geräte eine kontinuierliche Erfassung und Auswertung von Netzparametern. Dies führt zu einer verbesserten Leistungsfähigkeit bei der Fehlererkennung und ermöglicht eine proaktive Fehlerprävention. Darüber hinaus können die Ortungsgeräte auch historische Daten speichern und Trends identifizieren, um langfristige Netzwerkanalysen und Optimierungen zu unterstützen. Damit bieten die Produkte von A. Eberle nicht nur eine zuverlässige Erdschlussortung, sondern tragen auch zur Effizienz und Zuverlässigkeit des gesamten Stromnetzes bei.

erdschluss-richtungserkennung

Erdschlussortungsverfahren

Im folgenden Teil werden die einzelnen Verfahren zum Lokalisieren  des Erdschlusses kurz beschrieben:

Wischer-Verfahren

  • Ansprechschwelle der Verlagerungsspannung Uen ist einstellbar
  • Auswertung des transienten Vorgangs beim Erdschlusseintritt
  • extrem zuverlässige Erfassung durch integrierende Auswertung (qu2-Verfahren)
  • funktioniert sowohl im kompensierten als auch im isolierten Netz
  • im Gegensatz zu den „stationären Verfahren“ können alle Erdschlüsse (auch kurze Erdschlusswischer) erfasst werden

Qui-Verfahren

  • Erweiterung des qu2-Verfahrens, um gezielt und separat wiederzündende Fehler zu erkennen
  • Methodik des qu2-Verfahrens angewendet auf ein gleitendes Beobachtungsfenster und Beobachtung der Anzahl der Wiederzündungen

Blindstrom-Verfahren / sin(φ)-Verfahren

  • Ansprechschwelle der Verlagerungsspannung Uen ist einstellbar
  • anwendbar im isolierten Netz
  • Winkel zwischen Verlagerungsspannung und Nullstrom wird ausgewertet. Im isolierten Netz kann hieraus einfach darauf geschlossen werden, ob der überwachte Abgang fehlerhaft (Iund U0 verhalten sich induktiv) oder fehlerfrei (Iund U0 verhalten sich kapazitiv) ist

Wattmetrisches Verfahren (mit oder ohne Wattrestromerhöhung)

  • Auswertung des Wattreststroms, welcher auch im voll kompensierten Netz noch über die Fehlerstelle fließt
  • genaue Messung zur Bestimmung des Winkels zwischen I0 und U0 notwendig, um den Wattreststrom korrekt bestimme zu können
  • Berücksichtigung von Wandlerfehlern über Parametrierung möglich
  • Ansprechschwelle der Verlagerungsspannung Uen ist einstellbar, Ansprechschwelle des Wattreststromes ist pro Abgang einstellbar
  • durch Wattreststromerhöhung (Widerstand parallel zur Kompensationsspule) kann der Wattreststrom erhöht werden, um die korrekte Bestimmung der Richtung des wattmetrischen Stromes zu vereinfachen

Oberschwingungs-Verfahren

  • Ansprechschwelle der Verlagerungsspannung Uen ist einstellbar
  • Anwendung des Prinzips des Blindstromverfahrens für kompensierte Netze durch Nutzung höhere Frequenzen (z.B.250 Hz)
  • im EOR-D zusätzlich Oberschwingungsverfahren mit Vergleich der Strombeträge mehrerer Abgänge möglich (Vergleichende Auswertung). Ansonsten
  • es kann zwischen unterschiedlichen harmonischen (z.B. 5te – 250Hz) gewählt werden. Es ist zudem auch eine freie Oberschwingungsfrequenz parametrierbar

Pulsortung

  • durch zyklisches Schalten eines Kondensators oder einer Induktivität parallel zur Kompensationsspule wird im Erdschlussfall ein Pulsmuster erzeugt, welches dann vom Ortungsgerät erkannt wird
  • eine „Tiefenortung“ bis zur Fehlerstelle ist möglich
  • optional kann eine Schwelle für die Verlagerungsspannung Uen parametriert werden
  • bei unserem Fehleranzeiger EOR-1DS wird neben dem Strombetrag auch die Winkeländerung durch die Pulsung ausgewertet, weshalb hier kein bestimmter Kompensationsgrad für die korrekte Erkennung des Pulsmusters mehr eingehalten werden muss

Vorteile der Erdschlussüberwachung

Welche Vorteile sind durch konstante Erdschlussüberwachung gegeben?

  • Vermeidung von Ausfällen: Die rechtzeitige Identifizierung von Erdschlüssen und deren Behebung trägt dazu bei, Stromausfälle zu verhindern oder zu minimieren, was die Kontinuität des Betriebs in Industrieanlagen und die Versorgung von Verbrauchern in öffentlichen Stromnetzen gewährleistet.
  • Reduzierung von Ausfallzeiten: Die schnelle Behebung von Erdschlüssen aufgrund der kontinuierlichen Überwachung führt zu kürzeren Ausfallzeiten, was die Produktivität und Effizienz in verschiedenen Anwendungsbereichen erhöht.
  • Kostenersparnis: Durch die Prävention von größeren Schäden und Stromausfällen können erhebliche Reparaturkosten und finanzielle Verluste vermieden werden.
  • Wartungsplanung: Die Überwachung von Erdschlüssen hilft bei der Planung von Wartungsarbeiten, da sie den Zustand der elektrischen Anlagen kontinuierlich überwacht und den Zeitpunkt für notwendige Wartungsmaßnahmen vorhersagen kann.
  • Erfüllung von Sicherheitsvorschriften: Eine Erdschlusskompensation zur Reduktion der Fehlerströme und zulässigen Berührspannungen genauso wie eine kontinuierliche Erdschlussüberwachung sind zur Einhaltung der gültigen sicherheitstechnischen Vorschriften in Verbindung mit einer wirtschaftlichen Betriebsweise insbesondere im Bereich der Mittelspannung meist die optimale Lösung
  • Datenanalyse: Durch die kontinuierliche Überwachung können umfangreiche Daten über den Zustand des elektrischen Systems gesammelt werden. Diese Daten können zur Analyse und Optimierung des Betriebs verwendet werden.
  • Insgesamt trägt die konstante Erdschlussüberwachung dazu bei, die Zuverlässigkeit und Sicherheit von elektrischen Anlagen zu erhöhen, Ausfälle zu minimieren und die Effizienz im Betrieb zu steigern. Dies ist besonders wichtig in kritischen Anwendungen und in Umgebungen, in denen die Sicherheit von Menschen und die Umweltauswirkungen von größter Bedeutung sind.

Worauf kommt es bei Erdschlussüberwachung an?

Worauf kommt es bei Erdschlussüberwachung an?

Erkennungsfähigkeit: Das System zur Erdschlussüberwachung sollte in der Lage sein, Erdschlüsse und zuverlässig zu erkennen und zu melden. A. Eberle Geräte haben eine Vielzahl an Ortungsalgorithmen (siehe oben), die beliebig kombiniert werden können. Somit steht für unterschiedliche Anwendungszwecke (Netzform, verfügbare Messgenauigkeit, Betriebsphilosophie) immer eine passende und zuverlässige Lösung zur Verfügung.

Schnelligkeit der Erkennung: Die Überwachungseinrichtungen sollten Störungen schnell erkennen und melden, um eine schnelle Reaktion und Fehlerbehebung zu ermöglichen, bevor größere Schäden auftreten können. Das Wischerverfahren mit dem unsere Geräte arbeiten, erkennt den Fehler innerhalb von wenigen 100 ms, die stationären Ortungsverfahren werten die Fehlerrichtung innerhalb etwa einer Sekunde aus, bei der Pulsortung ist es abhängig von der Dauer des eingestellten Pulsmusters.  Somit werden die Erdschlüsse sehr schnell erkannt und es kann umgehend mit der Lokalisierung begonnen werden (auch wenn die Erkennung von Erdschlüssen nicht ganz so zeitkritisch ist wie bspw. das Abschalten von Kurzschlüssen durch Schutzgeräte).

Ortungsfähigkeit: Das System in der Lage sein, den Ort des Erdschlusses oder des Leckstroms genau zu bestimmen, um die Lokalisierung und Reparatur zu erleichtern. Alle unsere Verfahren geben daher eine gerichtete Meldung zur Lokalisierung aus

Alarmierung: Das System sollte in der Lage sein, Alarme auszulösen, um das Betriebspersonal oder die zuständigen Stellen über das Vorliegen eines Erdschlusses zu informieren. Diese Alarme können visuell, akustisch oder über Netzwerke und Kommunikationssysteme erfolgen. Es steht Ihnen daher eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Kopplung an Leitsysteme zur Verfügung (bei allen Fehleranzeigern von A. Eberle Binärausgänge, bei EOR-1DS Modbus, bei EOR-3DS und EOR-D (diverse gängige Leittechnikprotokolle).

Datenaufzeichnung: Die Überwachungseinrichtungen sollten Daten über erkannte Erdschlüsse und Leckströme aufzeichnen und speichern, um eine spätere Analyse und Nachverfolgung zu ermöglichen. Daher zeichnen alle A. Eberle Ortungsgeräten Logbücher und Störschriebe auf, um Fehlerfälle im Nachhinein analysieren zu können.

Wartung und Diagnose: Das System sollte über Funktionen zur Selbstdiagnose und -prüfung verfügen, um sicherzustellen, dass es ordnungsgemäß funktioniert, sowie zur Meldung von Wartungsbedarf. A. Eberle Ortungsgeräte verfügen über eine aktive Status-Überwachung und Meldung im Fehlerfall, sowie Logbucheinträge und regelmäßige Software-Updates.

Integration in das Gesamtsystem: Die Erdschlussüberwachung sollte nahtlos in das Gesamtsystem der elektrischen Anlage integriert werden, um eine effiziente Überwachung und Steuerung zu ermöglichen. Bei unseren Kurz- und Erdschlussanzeigern stehen Ihnen daher diversen Hardware-Bauformen zur Wahl bereit.

Fernüberwachung: In einigen Fällen ist es sinnvoll, die Überwachungseinrichtungen aus der Ferne überwachen zu können, um auf Störungen reagieren zu können, auch wenn das Betriebspersonal nicht vor Ort ist. Bei unserem Flaggschiff bei den Fehleranzeigern, dem neuen EOR-3DS, ist der Fernzugriff »Management and Operations« via MQTT möglich. Beim Klassiker, dem EOR-D, ist Fernzugriff über COM-Server möglich.

Skalierbarkeit: Je nach Größe und Komplexität des Netzes sollte die Erdschlussüberwachungseinrichtung skalierbar sein, um den Anforderungen gerecht zu werden. Beim neuen EOR-3DS sind Massenupdates und automatisierte Verwaltung in Geräte-Gruppen mittels MQTT für »Management & Operations« möglich. Das Gerät ist fähig skaliert in hoher Anzahl und remote-gesteuert im Netz zu agieren.

Datenauswertung und Berichterstattung: Die gesammelten Daten sollten analysiert und Berichte erstellt werden, um Trends und Muster zu erkennen sowie zur Optimierung des Betriebs beizutragen. Daher liefern EOR-1DS und insbes. EOR-3DS eine Vielzahl an Messwerten (auch MQTT & IoT), welche Transparenz und Sicherheit in Ihrem Netz sicherstellen.

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