Leistungsmessung im symmetrisch belasteten Dreileiter-Drehstromnetz mit einem zweipolig isolierten Spannungswandler
Im symmetrisch belasteten Dreileiter-Drehstromnetz kann zur Leistungsmessung ein zweipolig isolierter Spannungswandler nur dann verwendet werden, wenn im Messmittel die Phasenverschiebung der Dreieckspannung gegenüber der dem Strom zugehörigen Sternspannung durch ein phasendrehendes Glied wieder beseitigt wird. Die erforderliche Phasenverschiebung hängt von den ausgewählten Spannungen ab.
Bei φ = 0 gilt:
Anschluss U12 und I1 → U12 eilt I1 um 30° vor;
Anschluss U13 und I1 → U13 eilt I1 um 30° nach;
Anschluss U32 und I1 → U32 eilt I1 um 90° vor.
Durch Verwendung eines einpolig isolierten Spannungswandlers, der gegen Leiter und Erde geschaltet wird, kann die Sternspannung gemessen werden. Damit werden die mit der Verwendung eines zweipoligen Spannungswandlers bei bestimmten Betriebszuständen verbundenen Erschwernisse vermieden.
Zyklische Vertauschung bei Stromanschluss in anderen Außenleitern
Normalerweise sind die Messmittel für den Anschluss von I1 vorgesehen. Wenn jedoch dem Messmittel anstelle des Stromes I1 der Strom I2 oder I3 zugeführt wird, muss auch der Spannungsanschluss zyklisch getauscht werden.
Messung der Ströme in allen drei Außenleitern mit zwei Stromwandlern
Aus den beiden Strömen von zwei beliebigen Außenleitern lässt sich in einem Dreileiter-Drehstromnetz wegen
i_{1} + i_{2} +i_{3} = 0
der Strom im dritten Außenleiter exakt ermitteln. Die erforderliche Schaltung ist in Bild 2.2 dargestellt. Um einen offenen Sekundärkreis eines Stromwandlers zu vermeiden, ist die Verdrahtung mit besonderer Sorgfalt durchzuführen.